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#NETZWENDE AWARD

 

Der von VOCER initiierte und mit der Unterstützung zahlreicher Stiftungen gestiftete #NETZWENDE Award ist der Medienpreis für nachhaltige Innovation im Journalismus. Er fördert in Zeiten globaler Krisen die Hoffnung auf eine besser informierte digitale Gesellschaft, eine konstruktivere Debattenkultur im Netz und eine resiliente Zukunft für Journalist*innen.

Die Wege der Kommunikation, Vernetzung und Wissensgenerierung verändern sich permanent. Wir sehen das gegenwärtige Krisengeschehen jedoch als riesige Chance, Überkommenes abzuschütteln, Neues zu wagen und Risiken einzugehen.

Mit dem #NETZWENDE Award zeichnet eine breit aufgestellte Jury deshalb gezielt journalistische Nonkonfomist*innen, Umdenker*innen, Visionär*innen und Gründer*innen aus, die davon überzeugt sind, dass neue Denkimpulse den Digitalen Journalismus weiterbringen. Der #NETZWENDE Award ist mit 10.000 Euro dotiert.

 
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Preisträger*innen

 

2021: Amal, Berlin!

Den #NETZWENDE Award 2021 erhält das Digitalangebot “Amal, Berlin!”, das sich an geflüchtete Menschen in Deutschland richtet und damit für Vielfalt und Integration steht. „,Amal, Berlin!’ leistet eine ganze Reihe, die das Angebot so wertvoll macht: Journalist:innen, die aus ihren Heimatländern geflüchtet sind, können wieder in ihrem Beruf arbeiten. Sie erreichen mit ihrem journalistischen Angebot aber auch diejenigen Menschen, die ebenfalls nach Deutschland geflüchtet sind und am Anfang noch kein Deutsch sprechen, in ihrer Muttersprache. Damit helfen sie ihnen und sich selbst, anzukommen und sich zurechtzufinden. Und sie vermitteln die Information direkt aufs Smartphone, das gerade unter Geflüchteten oft das einzige digitale Kommunikationsmittel ist“, heißt es in der Laudatio für „Amal, Berlin!” von Jury-Mitglied Marc-Stefan Andres, Mitgründer des lokaljournalistischen Angebots „RUMS” und Vorjahresgewinner des #NETZWENDE-Award.

 

Unter den zahlreichen Bewerbungen habe sich die 27-köpfige #NETZWENDE-Fachjury vor allem davon überzeugen lassen, dass „Amal, Berlin!” einen wichtigen Beitrag zur Diversität im Journalismus leiste, aber auch zur Integration beitrage. „Journalistische Arbeit in Deutschland wird vielfältiger, der Themenkanon öffnet sich – und hoffentlich profitieren davon auch in Zukunft die Redaktionen. Diese entsprechen personell, in fast allen deutschen Medien, kaum mehr der Vielfalt der Menschen, die in Deutschland leben. ,Amal, Berlin!’ kann auf Dauer vielleicht auch hier einen Beitrag leisten: Durch Kooperationen oder, viel wichtiger, als gutes Beispiel und Katalysator dafür, dass Menschen mit Migrationserfahrungen endlich im Journalismus in Deutschland Fuß fassen können“, lobt Andres und fasst damit das Jury-Urteil zusammen. Denn der journalistische Impact von „Amal, Berlin!“ beschränkt sich nicht nur auf die Redaktion. Dieses arabisch- und persischsprachige Angebot bedient migrantische Zielgruppen, die deutsche Medien kaum bis gar nicht erreichen.   

Die Redaktion von „Amal, Berlin!” ist 2015 aus einem Workshop heraus entstanden. Die Journalist:innen Cornelia Gerlach und Julia Gerlach haben geflüchteten Medienschaffenden aus Syrien, Afghanistan, Iran und Ägypten in Seminaren das deutsche Mediensystem erklärt und erläutert, welche journalistischen Regeln gelten. Kurz danach gründeten die Teilnehmenden des Workshops „Amal, Berlin!” – von anfangs 1.000 Follower bei Facebook blickt die Redaktion jetzt auf 100.000 Abonnent:innen. Eine journalistische Erfolgsgeschichte.

Website: amalberlin.de


2020: RUMS

Den #NETZWENDE-Award 2020 erhält das lokaljournalistische Digitalprojekt RUMS. Die Redaktion beschäftigt sich mit Entwicklungen in Münster und will digitalen, unabhängigen und konstruktiven Lokaljournalismus ermöglichen. Zu den prominenten Kolumnisten von RUMS gehören die Klimaschutzaktivistin Carla Reemtsma, die Politikerin und ehemalige Bundesvorsitzende der Piratenpartei Marina Weisband, der CDU-Politiker Ruprecht Polenz und der ehemalige SPIEGEL-Chefredakteur und designierte MDR-Programmchef Klaus Brinkbäumer, der auch einer von 11 Mitgesellschafter*innen von RUMS ist. Die Redaktion verschickt regelmäßig einen Newsletter per Mail und veröffentlicht Recherchen und Hintergründe auf der Website www.rums.ms.

 
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„RUMS steht in den Augen der Jury für eine dringend nötige Wende – sowohl im Journalismus als auch im Netz. Die konsequente Ausrichtung auf das Lokale, das Arbeiten in der Nische, die Unabhängigkeit von der Werbeindustrie zeichnen das junge Projekt aus. RUMS hat das Potenzial, große Strahlkraft für die Medienbranche und darüber hinaus zu entwickeln und andere Medienmacher*innen zu ermutigen, ähnliche lokaljournalistische Unternehmungen zu wagen“, heißt es in der Laudatio des Vorjahresgewinners Martin Fehrensen, Gründer des Social Media Watchblog aus Göttingen. 

Unter den zahlreichen innovativen Projekt-Einreicher*innen, die sich in diesem Jahr auf den #Netzwende Award 2020 beworben hatten, habe sich die 23-köpfige Jury vor allem davon überzeugen lassen, dass „in Zeiten, in denen weltpolitische Ereignisse nur einen Tweet entfernt sind, RUMS daran erinnert, den Blick dort hinzulenken, wo Politik, Wirtschaft und Gesellschaft tatsächlich erfahren werden: vor Ort.“ 

Die deutsche Medienlandschaft stehe aufgrund des veränderten Nutzungsverhaltens und den Einnahmeverlusten infolge der weltweiten Corona-Pandemie vor extremen Herausforderungen. „Think global, report local“ sei daher das journalistische Gebot der Stunde. „RUMS kann durch den Fokus auf ein klar umrissenes Aufgabengebiet dazu beitragen, Demokratie zu stärken und beweist, wie sich Journalismus auch in Krisenzeiten immer wieder neu erfinden kann“, so das Urteil der Jury aus namhaften Vertreter*innen der Medienpraxis.

#Netzwende-Konzeptpreis 2020: Flip

Im Rahmen des #NETZWENDE Awards vergibt VOCER.org 2020 erstmals einen Sonderpreis für das beste journalistische Konzept im Rahmen des VOCER Millennial Labs. Prämiert wird das Hamburger Newsletter-Magazin Flip. Flip versteht sich als ein Angebot an alle, die mit ihrer Stimme und ihrem Konsum etwas verändern wollen: „Wir glauben, eine andere Wirtschaft ist möglich. Eine, die nicht zerstört und ausbeutet, den Klimawandel befeuert und den Wohlstand bei Wenigen konzentriert, sondern Probleme löst.“ Gründer sind Felix Rohrbeck, Christian Salewski, Christian Sothmann und Dominik Sothmann.

Der #NETZWENDE-Konzeptpreis prämiert die beste Konzeptskizze aus den beiden #NETZWENDE-Workshops des VOCER Millennial Labs. Das Flip-Team gehörte zu den Teilnehmern und entwickelte und überprüfte dort in Zusammenarbeit mit Vertreter*innen junger Zielgruppen ein Konzept einer nutzerzentrierten Erweiterung seines bestehenden Newsletters für die Fotoplattform Instagram. In Form von interaktiven Insta-Stories sollen Hintergrundrecherchen zu Wirtschaftsthemen lösungsorientiert aufbereitet werden, um junge Leute zielgruppengerecht für komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge zu interessieren. Der Konzeptpreis ist mit 1.000 Euro dotiert und unterstützt die Realisierung des prämierten Konzepts.

Website: letsflip.de.

 
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Die FLIP-Gründer: Felix Rohrbeck, Christian Salewski, Christian Sothmann und Dominik Sothmann (Foto: Flip)

Die FLIP-Gründer: Felix Rohrbeck, Christian Salewski, Christian Sothmann und Dominik Sothmann (Foto: Flip)

 

2019: Social Media Watchblog

Den #NETZWENDE-Award 2019 erhält das Projekt Social Media Watchblog. Das Team beschäftigt sich mit den Entwicklungen und Debatten rund um Social Media – und brieft seine Mitglieder regelmäßig in journalistisch sauber aufbereiteten und einordnenden Briefing, darüber wie sich die digitale Plattformökonomie entwickelt.

Das Social Media Watchblog hat die Jury unter anderem deswegen überzeugt, weil für eine Netzwende, die der Gesellschaft mehr Souveränität über ihre Kommunikation gibt, Wissen über die digitale Infrastrukturen benötigt wird. Das Social Media Watchblog gibt diese Orientierung zu den Entwicklungen der sozialen Medien und den dahinter stehenden Strategien der Plattformen. Es zeigt darüber hinaus wie sich Journalist*innen agil in einem Projekt zusammenschließen – und daraus ein nachhaltiges und wirtschaftliches Modell erschaffen können. Ein nachhaltiges wie enorm wichtiges Projekt in aktuellen Zeiten wie diesen.

 
 

2018: MedWatch

Den #NETZWENDE-Award 2018 erhält das Projekt MedWatch. Das Team scannt das Netz nach gefährlichen und unseriösen Gesundheitsinformationen, berichtet und klärt auf – denn für Patienten wird es immer schwieriger, verlässliche Inhalte von Quacksalberei zu unterscheiden.

MedWatch hat die Jury überzeugt, denn das Startup leistet einen wichtigen Beitrag zur Verteidigung der gesundheitlichen Aufklärung in Zeiten wachsenden Informationsunsicherheit in der Bevölkerung und eskalierenden Deutungskriegen.

 

2017: RiffReporter

Den #NETZWENDE-Award 2017 erhält das Projekt RiffReporter. Das genossenschaftlich organisierte Autoren-Kollektiv hat sich zusammengeschlossen, um gemeinsam Inhalte zu verwerten, Geschäftsmodelle zu testen und eine Community aufzubauen. Die RiffReporter haben die Jury überzeugt, weil sie sehr gezielt innovative nachhaltige Strukturen für Journalismus im digitalen Raum aufbauen.

 
 

ABOUT

 
 
 
 
 

#Netzwende ist eine Initiative des Journalismus-Thinktanks VOCER. Die gemeinnützige Organisation für Medieninnovation versteht sich als Denkfabrik, Akademie, Plattform und Talentschmiede. Seit 2009 organisieren wir Bildungs- und Förderprogramme zur digitalen Transformation und stoßen Initiativen zu Non-Profit-Journalismus, gesellschaftlicher Innovationen, Nachrichtenkompetenz und Digitaler Resilienz an.

Das VOCER Innovation Medialab hat seit 2013 zahlreiche junge Medienmacher mit Stipendien gefördert, mit denen diese ihre Projekte erfolgreich voranbringen konnten. 2017 startete VOCER die Initiative #Netzwende und hat erstmals den #Netzwende-Award vergeben. Seit 2014 veranstaltet VOCER den VOCER Innovation Day und den VOCER Innovation Salon veranstalten wir seit 2014 innovative Veranstaltungsformate, die neue Wege im Digitalen Journalismus ergründen und die Aktivitäten der Nachwuchsförderung über ein anspruchsvolles Konferenzangebot flankieren. Seit 2018 konzentriert sich das VOCER Millennial Lab außerdem auf die Herausforderungen im Journalismus für ein Millennial-Publikum. Seit 2021 befasst sich das neu gegründete VOCER Institut für Digitale Resilienz mit den Herausforderungen von Krisensituationen für unterschiedliche Akteur:innen des Mediensystems und befähigt sie und ihre Organisationen, widerstandsfähiger zu werden.

 
 
 
 

Die Rudolf Augstein Stiftung stiftet seit 2017 bis 2021 einen Teil des Preisgeldes für den #Netzwende-Award. Die nach dem Spiegel-Gründer Rudolf Augstein benannte gemeinnützige Stiftung begann ihre Fördertätigkeit im Jahr 2005. Seither hat sie im journalistischen Bereich mehr als 100 Förderungen mit einem Gesamtvolumen von mehreren Millionen Euro ausgesprochen. Die Stiftung fördert Projekte, die den investigativen Journalismus stärken, die zur Vernetzung von Journalist_innen sowie zur Vielfalt in Redaktionen beitragen oder sich mit neuen Wegen der Vermittlung von Inhalten befassen. Auch die Erprobung neuer Geschäftsmodelle wird unterstützt. Im Bereich der Nachwuchsförderung vergibt die Stiftung Stipendien.

 

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius stiftete von 2017 bis 2021 einen Teil des Preisgeldes für den #Netzwende-Award. Die private gemeinnützige Stiftung verdankt sich dem Verleger und ZEIT-Mitgründer Gerd Bucerius. Ihr journalistisches Engagement richtet sich insbesondere auf Osteuropa, um dort unabhängige Medien zu stärken. Sie vergibt dazu die Free Media Awards und das Marion Gräfin Dönhoff-Stipendium. Zudem fördert Sie journalistische Fortbildungsangebote und Debatten zu den Entwicklungsperspektiven von Medien und Qualitätsjournalismus.

 

Die GLS Treuhand stiftete 2021 einen Teil des Preisgeldes für den #Netzwende-Award. Sie fördert seit 60 Jahren mit Ideen und Geld gemeinnützige Vorhaben für eine aktive, demokratische und offene Bürgergesellschaft. Daneben betreut sie unselbständige und selbständige Stiftungen. Als Plattform gemeinnützigen Handelns wissen wir um die große Bedeutung des Qualitätsjournalismus für die Zivilgesellschaft. Für begründete Entscheidungen, als Bollwerk gegen populistische Thesen und als Garant einer offenen Gesellschaft. Daher unterstützt die GLS Treuhand zukunftsweisende journalistische Projekte, die neue Modelle ausprobieren und am Markt etablieren. Im Sinne globaler Herausforderungen und eines europäischen Gemeinschaftsgefühls, liegen uns besonders neue Formen der staats-, resort- und branchenübergreifende Medien-Kooperationen am Herzen.

 

Die Otto Brenner Stiftung (OBS) stiftete 2021 einen Teil des Preisgeldes für den #Netzwende-Award. Sie erinnert seit 1972 an den langjährigen 1. Vorsitzenden der IG Metall. Die OBS lotet seit 2005 den „Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus“ aus. Der Preis wird an innovative und mutige Journalist*innen vergeben, die durch „gründliche Recherchen statt bestellter Wahrheiten“ glänzen und sich am politischen Vermächtnis Otto Brenners orientieren, der Zivilcourage zum Maßstab seines Handelns machte. Inzwischen hat die Jury auch 50 Recherche-Stipendien vergeben. Die Stiftung fördert Projekte, die den Wandel und aktuelle Tendenzen der Medienlandschaft erforschen. Demokratieentwicklung in Ost und West, Herausforderungen der Zivilgesellschaft und der Politikbetrieb bilden einen zweiten Schwerpunkt der Stiftung, die 2022 auf eine 50-jährige Geschichte blicken kann.

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Die August Schwingenstein Stiftung stiftete von 2017 bis 2019 einen Teil des Preisgeldes für den #Netzwende-Award. Die Stiftung befasst sich mit der Förderung von Journalismus und Journalisten. Sie engagiert sich für journalistische Netzwerkarbeit, in der Aus- und Fortbildung von Journalisten, in der medienpolitischen Debatte und für offene digitale Strukturen für den Vertrieb von Journalismus und Information im allgemeinen.

 

 

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